Smaragd
Wie auch die anderen Berylle bilden sich Smaragde in metamorphem Gestein oder kristallisieren aus aufsteigendem Magma. Neben den korrekten Temperaturen (500 °C) und den Druckverhältnissen (7’000 Bar) braucht der Edelstein die richtigen Verhältnisse von berylliumhaltigen Pegmatiten und Chrom, um zu entstehen. Nur wenn die Verhältnisse stimmen, können die Smaragdkristalle an den Gesteinsgängen oder auf Gesteinswänden wachsen.
Der Smaragd ist trotz seiner guten Härte, was ihm ein idealer Schutz vor Kratzern bietet, ein spröder Edelstein. Dies macht das Fassen der Smaragde zu einer anspruchsvollen Aufgabe.
Die Kristalle sind selten grösser als einige Zentimeter und weisen meist Risse, Einschlüsse und Beimengungen anderer Mineralien auf.
Synthetisch hergestellte Smaragde weisen einen Pleochroismus von gelbgrün zu blaugrün auf.
Carat (Karat):
Die Grösse eines Edelsteins wird anhand von Karat gemessen. Dabei entspricht ein Karat 0,2 Gramm. Der Grundsatz lautet: Je mehr Karat, desto wertvoller der Stein. Doch auch hier macht der Smaragd wieder eine Ausnahme. Ein Smaragd mit schöner Farbgebung und wenig Karat kann teurer sein als einer mit mehr Karat und in einem Pastellton.
Color (Farbe):
Wie der Name schon sagt, erstrahlt dieser Edelstein in einem wundervollen Grün. Dies gilt zugleich als wichtigstes Kriterium für die Bewertung. Je kräftiger das Smaragdgrün ist, umso wertvoller ist der Edelstein. Die Farbe vom Smaragd entsteht durch die Kombination von Chrom, Eisen und Vanadium. Dabei kann die aussergewöhnliche Farbgebung von Pastell- bis Tiefgrün reichen, je nach Mischung der verschiedenen Rohstoffe.
Clarity (Reinheit):
Der Reinheitsgrad beim Smaragd spielt, nicht wie bei den meisten Edelsteinen, eine wesentliche Rolle. Vielmehr geht es um die Farbgebung. Ein Smaragd in einem wundervollen Smaragdgrün mit Einschlüssen ist einiges wertvoller als ein Smaragd, der lupenrein aber nur in einem Blassgrün erstrahlt.
Cut (Schliff):
Eine besondere Eigenschaft vom Smaragd ist, dass er mit jeglichen Schliffarten bearbeitet werden kann. Doch damit die Farbe besonders hervorgehoben wird, wird beim Smaragd meistens der eigens für diesen Edelstein erfundene Schliff angewendet. Bei diesem Smaragdschliff werden alle vier Ecken durch Facetten abgestumpft.

Smaragde galten bereits im alten Ägypten als begehrte Statussymbole und wurden dort um das 13. Jahrhundert vor Christus abgebaut. Obwohl die Edelsteine vergleichsweise klein und voller Einschlüsse waren, verehrten sie der Orient, den Perser, Osmanen und die Inder, bis die ersten Funde in Kolumbien und Brasilien gemacht wurden. In diesen Mienen trug man die schönsten und reinsten Smaragde ab, die man auf der ganzen Welt bekommen konnte.
Heute gibt es Lagerstätten auf allen Kontinenten. Die wichtigsten Mienen liegen in Kolumbien, Brasilien und Afrika. Je nach Herkunft variieren die Edelsteine in ihren Farben. Während afrikanische Smaragde intensivere, etwas kühlere, leicht bläuliche Farben aufweisen, glänzen die südamerikanische Smaragde in wärmeren, gelblichen Tönen.
Seltene Edelsteine werden aus kleinen Fundstellen von Pakistan und Afghanistan gefördert. Die Smaragde gelangen meist nicht über die Landesgrenze hinaus. Durch die gering geförderte Menge und der hohen Qualität der Steine kommen sie in den Genuss eines legendären Rufes und werden direkt im eigenen Land weiterverkauft und verarbeitet.
Russland hingegen hat in den 1980 er Jahren eine grosse Menge aus den Minen gefördert. Allerdings in geringer Qualität. Diese wurden hauptsächlich in Indien zu Ketten weiterverarbeitet. Einzig in der Nähe der berühmten Alexandrit Lagerstätten, bei Malyshevo im Ural, werden Smaragde in sehr hoher Qualität abgetragen.
Einer der ältesten und bekanntesten Fundstelle in Europa befindet sich im Habachtal, Österreich.

In der Beryll-Gruppe gilt der Smaragd als edelster Stein unter allen. Der Name ist aus dem Griechischen «Smaragdos» abgeleitet und widerspiegelt die Farbe des Edelsteines. Dies bedeutet zu Deutsch « grüner Stein».
Im Museum Topkapi-Serail in Istanbul ist der grösste Smaragd zu besichtigen, welcher bis heute gefunden wurde. Mit seinen 16’300 Karat ein wahrhaftiges Stück. Ein weiteres, nennenswertes Exemplar kommt aus der berühmten Mine Muzo in Kolumbien und trägt den Namen «Mackay».
Der Smaragd hat ein hohes Vorkommen. Allerdings gibt es nur wenige Edelsteine in hoher Qualität. Diese sind sehr selten in Europa auf dem Handel zu finden da sie meist die Landesgrenze des Fundortes nicht verlassen.
Bis zu 99% Aller Smaragde werden mit Öl behandelt. Deswegen sind unbehandelte Smaragde in guter Qualität sehr selten und erzielen dadurch eine grosse Nachfrage. Um das Erscheinungsbild des Smaragds klarer und reiner werden zu lassen, werden die Hohlräume der Edelsteine mit Kunstharz wie Epoxidharz, natürlichem Harz oder Öl aufgefüllt. Dadurch wird auch gleichzeitig eine homogenere und intensivere Farbe des Smaragds erzielt. Das Zedernholz hat sich, durch den praktisch identischen Brechungsindex wie der Smaragd, am meisten bewährt. Selten wird auch auf gefärbtes Öl zurückgegriffen.
